Dienstag, 17. Juli 2012


Einmal 
wie für immer
sind wir zu 
zweit gegangen
Spiegelbruder und ich
einmal
habe ich blind vertraut den Worten
das Gesicht nicht gehört 
hinter 
dem Ton

habe ich mich vergessen
und was ich sah war
Bild 
Illusion
Traum

einmal bricht der Stab 
das Schwert senkt sich
und es teilt nur den Vorhang 
der eisern schien
und sicher
und korrodiert auf der anderen Seite
unterm langen Atem des Todes
der tanzt
in den Rhythmen Lebens 
ewig vergänglicher Klang

die Hand
die sich mir hinstreckte
hatte ich ergriffen
und nicht gesehen
dass 
sie nicht halten wollte
sie wollte gehalten sein

und gab sich als Halt
auf unwegsam
sumpfigem Weg
im heißen Atem des Lebens
tanzt der vergängliche Tod
und versprach mir Flügel
diese Hand
versprach Flügel eines Tages
wären wir nur weit genug

in meiner anderen Hand aber 
lag sie schon
die Freiheit zu fliegen
ich gab sie hin 
für die Aussicht auf Flügel

jetzt sind sie leer
die Hände
beide.
und frei 
fliegt der Traum
aller Aussicht enthoben
und hart bricht die Illusion
und stumpf das Schwert
ewig vergänglicher Klang
ins Leben tanzt der Tod
barfuß
auf steinigem Grund
mit klammen Händen 
klaub' ich 
die Egel mir von den Fersen
im Fluss wasche ich 
die harten Narben 
von den Wunden
und die Schuld
trägt sich ab 
Flügel werde ich 
nicht brauchen
mit dem Fluss fliegt
sich's
hinfort
ewig vergänglicher
Klang

j.c.w.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen